Vor wenigen Wochen wurde die Vereinbarung zwischen dem Wasserverband Oleftal (WVO) und dem Wasserverband Eifel-Rur (WVER) über die Entnahme von zusätzlichem Rohwasser zur Trinkwasseraufbereitung aus der Oleftalsperre und einer geplanten Überleitung nach Trier unterzeichnet. Vorausgegangen war eine intensive Diskussion, die sich über 1 1/2 jahre hinzog. Hier der WVO, der auf bestehende Entnahmerechte und eine alte Exportvereinbarung pochte sowie auf die Notwendigkeit eines Verbundsystems mit den rheinland-pfälzischen Nachbarn hinwies, um im Bedarfsfalle die Notversorgung von außerhalb sicherstellen zu können. Dort v. a. die Industrie im Rurtal, die die Brauchwasserversorgung bei einer Überleitung von etwa 1 Mio. m³ aus dem Verbandsgebiet als gefährdet ansah, und die Betreiber der Wasserkraftanlagen, die ihren wirtschaftlichen Nachteil anführten.
Als die Gespräche festzufahren drohten, haben René Strotkötter, kommunaler Vertreter im Verbandsrat des WVER, und ich als Sprecher der kommunalen Gruppe die Vermittlung zwischen den beiden Verbandsverwaltungen gesucht. Unklar war, wie hoch der Mehrbedarf an Wasser für die Umsetzung des Lachslaichprogramms an der Rur ist und um wieviele Tage sich durch die Überleitung das kritische Mindestwasserdargebot verlängern würde. Schließlich gelang uns über die erstellte Gutachten die gütliche Einigung. Das war auch der Grund, dem WVO im Zusammenhang mit der Unterzeichnung der Vereinbarung einen Besuch abzustatten. Das Gespräch mit Herr Rudolf Westerburg, Verbandsvorsteher des WVO und Bürgermeister von Hellenthal, und dem Betriebsleiter des WVO, Herrn Dr. Arno Lehmkühler, diente auch dazu, über die anstehenden Aufgaben des WVER zu diskutieren. Bei der vom Umweltministerium NRW geforderten 4. Reinigungstufe bei den Kläranlagen stimmten wir überein, dass hier zunächst die Ergebnisse des Modellvorhabens an der größten Kläranlages des WVER in Aachen-Soers abgewartet werden sollten, bevor millionenschwere Nachrüstungen übereilt an vielen Anlagen vorgenommen werden. Gleiches gilt für den Bau von Retentionsbecken zur Umsetzung des Lachslaichgewässerprogramms an Rur und Inde, das den Verband - und damit letztlich die Gebühren- und Steuerzahler! - mit kalkulierten 40 bis 110 Mio. € belasten würde. Hier ist bei den Prestigeprojekten v. a. des "grünen" Umweltministeriums das Augenmaß zu wahren, so unser Appell. Das Foto zeigt uns vor den technischen Anlagen des WVO zur Trinkwasseraufbereitung an der Oleftalsperre in Hellenthal.