Da steht er, so, als könne er nicht anders: vor der kleinen Bühne mit dem Rednerpult, auf Höhe mit den Zuhörern, die in großer Zahl an diesem Mittwochmorgen in die alte Molkerei in der Mariaweiler Straße gekommen sind. Nach kurzer Begrüßung durch den Vorsitzenden der Mittelstandsvereinigung (MIT) der CDU, Rolf Delhougne eröffent er den thematischen Reigen mit einem positiven, auch etwas stolzen Blick auf die gute Wirtschaftslage in Deutschland. Klar und deutlich zu vernehmen ist seine Einschätzung der wirtschaftlichen und finanziellen Herausforderungen:
Finanzstaatssekretär Jens Spahn steht zur zur Haushaltskonsolidierung, zu allenfalls kleineren Steuersenkungen zur Minderung der Effekte der Steuerprogression. Haushaltskonsolidierung und Schuldenabbau würden längerfristig die Handlungsspielräume von Bund, Ländern und Gemeinden erhöhen. Hart ging er mit der Bilanz der Wirtschaftspolitik in NRW um: unterdurchschnittliches Wachstum, De-Industrialisierungstendenzen, Infrastrukturprobleme, auf die er selbst bei seinen Regierungsgesprächen in Washington angesprochen worden sei ("The bridge of Leverkusen"). Deutliche Kritik auch an der Dauer von Genehmigungsverfahren und die Regulierungsdichte für kleine Gewerbetreibende und Handwerksbetriebe. Er forderte mehr Mut, den Mut, manchmal auch etwas mehr Spielräume zuzulassen statt überbordende Verwaltungsvorschriften zu erlassen, die jeden erdenklichen Fall zu erfassen suchen. Nur so könne ein positives Klima für Investitionen und Arbeitsplätze geschaffen werden. Wo er recht hat, hat er recht.