Das Drama Leverkusener Brücke
Für so manchen von uns ein tägliches Ärgernis: der Stau vor der Leverkusener Brücke. Für 40.000 Fahrzeuge geplant, von 120.000 genutzt, davon 14.000 LKW - pro Tag. 2012 Gewichtsbeschränkungen, 2016 die Sperranlagen für schwere LKW.
Mit der Regierungsübernahme wurde das Planungsteam vergrößert und alles daran gesetzt, die Bauzeit zu verkürzen. Im Oktober 2017 gibt das Bundesverwaltungsgericht grünes Licht, im Dezember erfolgt der Spatenstich, geplante Fertigstellung erstes Brückenteil: Ende 2020.
Und nun: bis zu 600 Mängel an den aus China gelieferten Stahlbauteilen. Einschlüsse und Risse in Schweißnähten, unzulässige Spaltmaße und manches mehr. Konsequenz: nach einem Jahr Gespräche, Prüfungen, gutachterlichen Vorabstellungnahmen nun die Kündigung des Generalunternehmers. Weitere Konsequenz: Neuausschreibung, erwartete Fertigstellung des ersten Brückenbauwerks: September 2023.
Berechtigte Kritik an der Lieferung von Stahl aus China für die 740 Mio. € teure Brücke gab es von Anfang an. Daher die ebenso berechtigte Frage: Wer hat die Ausschreibung mit diesem Ergebnis zu verantworten? Die öffentliche Ausschreibung erfolgte am 29. Juni 2017 – einen Tag bevor das Kabinett Laschet vereidigt wurde… In der neuen Ausschreibung wird nun u.a. der Stahlproduzent des Generalunternehmers explizit erkennbar sein.
Wer hat den Schaden – wir alle. Jeden Tag, den wir vor dem AK Köln-Nord oder Leverkusen im Staus stehen…