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12, 2021
In der Nordeifel kommt es leider nach wie vor oft zu unnötigem Motorradlärm. Der Verkehrsausschuss des Landtags befasste sich damit.
Silent Rider – für eine ruhige Motorradsaison
Ob vor Mariawald, auf der Panoramastraße oder von Gemünd nach Vogelsang – überall leiden Anwohnerinnen und Anwohner auf den Zufahrts- oder Rennstrecken einiger uneinsichtiger Zeitgenossen auf zwei Rädern unter deren Lärm. Lärm macht nachgewiesener Maßen krank. Die steigenden Zulassungszahlen im Rheinland und angrenzender Gebiete lassen die Lärmbelastung während der Motorradsaison immer mehr anwachsen. Leider ist hier vor allem der europäische Gesetzgeber gefordert, im Zulassungsverfahren der Motorräder dafür zu sorgen, dass es Schallobergrenzen für Motorräder gibt, geräuschverstärkender Klang verboten wird. Aber auch Berlin kann handeln: Mit Vorgaben zur Stilllegung von Motorrädern, wenn nicht genehmigte Veränderungen vorgenommen werden, mit der Einführung der Halterverantwortung und höheren Bußgeldern sowie von Verkehrsruhezonen v. a. in Wohngebieten.
Am 8. Dezember fand zum Thema Motorradlärm eine Anhörung des Verkehrsausschusses im Landtag statt, zu der auch der Bürgermeister von Nideggen, Herr Marco Schmunkamp, als derzeitiger Vorsitzer des Vereins „Silent Rider“ als Experte geladen war. „Silent Rider“ ist eine Initiative, die von Bürgermeistern unserer Region gegründet worden ist. Mittlerweile sind deutschlandweit andere Kommunen beigetreten. Sie hat das Ziel, die Motorradfahrer als touristische Zielgruppe willkommen zu heißen, aber auf die Lärmer unter ihnen mäßigend einzuwirken.
Im Vorfeld waren Bürgermeister Schmunkamp und ich mit unserer neuen NRW-Verkehrsministerin Ina Brandes verabredet. Ziel war es, die verschiedenen Kampagnen von Silent Rider und des Landes („Leise, Biker“) sowie anderer besser aufeinander abzustimmen. Lieber eine kräftige gemeinsame Ansprache als mehrere kleinere, die verpuffen. Zugleich haben wir den Termin genutzt, um die weitere Vorgehensweise in Richtung des neuen Bundesverkehrsministers abzusprechen. Änderungen der Straßenverkehrsordnung, bei den Vorgaben zur Markierung von Straßen obliegt dem Bund. Bleibt zu hoffen, dass der neue Bundesverkehrsminister für das Problem und seiner Lösung zugänglicher ist als der alte, aus Bayern stammende. Der Lärm geht auf die Nerven – nicht nur den unmittelbar Betroffenen!