Ministerin Scharrenbach (4.v.l.) freut sich über das Ergebnis der gemeinsamen Initiative dreier Kommunen. Foto Stadt Schleiden / Petra Hilgers
Ministerin Scharrenbach überreicht Förderbescheid für interkommunales Traumazentrum im Schleidener Tal
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, hat am Freitag, dem 6. Mai, Bürgermeister Hermann-Josef Esser (Kall), Bürgermeister Ingo Pfennings (Schleiden) sowie Wilfried Knips als Vertreter von Bürgermeister Westerburg (Hellenthal), einen Förderbescheid über rund 536.000 Euro für das interkommunale Traumazentrum überreicht. Der kommunale Eigenanteil beläuft sich auf rund 60.000 Euro. Zuvor hatten die Räte der drei Kommunen aufgrund der hohen Nachfrage nach psychosozialer Unterstützung der Flutopfer, aber auch der Helferinnen und Helfer einen Förderantrag für die Einrichtung eines interkommunalen Traumazentrums als Teil im Hilfszentrum Schleidener Tal (HIZ) gestellt.
Ministerin Scharrenbach: „Die Starkregen- und Hochwasserkatastrophe hat die betroffenen Menschen nicht nur materiell, sondern auch seelisch schwer getroffen. Im interkommunalen Traumazentrum erhalten betroffene Kinder, Erwachsene und Einsatzkräfte wichtige psychosoziale Hilfe.“ Das Traumazentrum soll in den nächsten mindestens zwei Jahren modellhaft Erfahrungen liefern, wie bei solch großflächigen Katastrophenereignissen die psychosoziale Betreuung aussehen müßte. Eine erstmalige gesetzliche Regelung ist in der nächsten Legislaturperiode zu erwarten.
Bürgermeister Pfennings dankte der Ministerin ausdrücklich für die große Unterstützung des Ministeriums hinsichtlich der Antragsmodalitäten: „Durch die interkommunale Zusammenarbeit der drei Kommunen kann dank der Unterstützung des Ministeriums eine wichtige Leistung für die Bevölkerung der Region angeboten werden, die durch die Regelversorgung aktuell nicht geleistet werden kann. Das interkommunale Traumazentrum darf als interkommunales Leuchtturmprojekt gesehen werden, da es etwas Vergleichbares bislang in Nordrhein-Westfalen nicht gibt.“ Er betonte den großen Einsatz der Ministerin, das jederzeit offene Ohr und die Nähe zu den Menschen im Verlauf des letzten Dreivierteljahres.
Ich beglückwünsche die drei Kommunen für die erfolgreiche gemeinsame Initiative. Sie ist ein klares Signal: Wir halten zusammen! Es freut mich, dass die Kreativität des Initiators Frank Waldschmidt, ehem. Leiter der Beratungs- und Koordinierungsstelle Schleidener Tal, die Bereitschaft der Ministerin, nach einer Lösung zu suchen, aber auch die beharrliche Einforderung durch die Bürgermeister und mich zum Erfolg geführt haben. Vordergründig stehen bei Naturkatastrophen vor allem die materiellen Schäden im Fokus. Doch die psychischen Verletzungen wiegen oft schwerer und müssen gründlich und langfristig behandelt werden. Nur so können die Betroffenen wieder zur Normalität zurückfinden.