Silke Gorißen (CDU), seit dem 29. Juni 2022 Ministerin für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen, besuchte im Rahmen ihrer Zuhör-Tour meinen Wahlkreis. Ziel war der Betrieb von Landwirt Fred Hurtz in Nideggen-Berg.
Zusammen mit Bernhard Conzen, Präsident des Rheinischen Landwirtschafts-Verbands, erörterten wir aktuelle Themen, die Landwirtschaft und Verbraucher gleichermaßen betreffen. So ging es beispielsweise um den Trinkwasserschutz, die Einschränkung der Düngung und die Auswirkung auf die Backqualität des Weizens oder die weitgreifenden Reglementierungen in der Landwirtschaft und die Folgen gerade für die kleineren Betriebe. Sehr deutlich wurde im Laufe der Diskussion die Bedeutung des Agrarstandortes Deutschland in Krisenzeiten. Die Versorgungssicherheit mit hochwertigen und erschwinglichen Nahrungsmitteln muss erhalten bleiben. Eindrucksvoll waren die Erläuterungen von Fred Hurtz zum Thema Präzionslandwirtschaft. Am Beispiel seines Pflanzenschutzgerätes demonstrierte er, wie mit Satellitenunterstützung, moderner Düsentechnik und Sensoren am Gerät eine äußerst exakte und punktgenaue Anwendung von Mitteln möglich wird. Anschließend „entführte“ ich die Ministerin zum Infopunkt nach Zerkall. Die zahlreichen dort ankommenden Kanufahrer lenkten das Gespräch sowohl auf ländlichen Tourismus wie auch auf das Wanderfischprogramm, denn die Kall ist ein Lachs-Laichgewässer. Wir diskutierten die verschiedenen Probleme, die die Lachse trotz Fischtreppe in Obermaubach bislang noch daran hindern, die Kall zu erreichen. Um das Kanufahren im Hochsommer auf der Rur auch bei niedrigem Wasserstand zu ermöglichen, wird ein Schwallbetrieb gefahren. Das heißt, es wird über einen begrenzten Zeitraum etwas mehr Wasser aus dem Staubecken Heimbach abgegeben. Die jährlich etwa 8000 Kanufahrer buchen nicht nur die Fahrt auf der Rur, sondern besuchen auch die Gastronomie oder kommen nach dem tollen Naturerlebnis vielleicht zu einem Urlaub wieder in die Rureifel. Mein Tipp an die Ministerin: mit der Rurtalbahn von Zerkall nach Heimbach fahren, von dort mit dem Kanu zurück nach Zerkall paddeln (ca. 4 Stunden – wunderschön) und dort in trockene Kleidung schlüpfen.